Kategorie

Texte

Garantiert kein Glücksversprechen! Nur solange der Vorrat reicht!

Ihre Objekte und Rauminstallationen erzeugen eine ästhetische Erscheinung, in der das normierte Design der Massenprodukte, ihr alltäglicher Gebrauch und das Repertoire der bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts so beweglich über- und nebeneinander angeordnet sind, dass das „So tun, als ob“ der Werbung, die Wohnkultur anonymer Privatpersonen und die Tätigkeit der Künstlerin wie in einem Kaleidoskop, das der Betrachter vor seinem Auge hin- und herdreht, beständig in- und übereinander fallen und plötzlich zu leuchten beginnen

Hans Jürgen Lechtreck, Essen

Glückliches Spiel

Gertrud Neuhaus arbeitet mit Material, das sie findet, nach dem sie sucht: Möbel, Stoffe, Gegenstände, Waren und Produkte des alltäglichen Gebrauchs. Aus solchem Repertoire leitet sie meist ortsbezogene Installationen her. Diese zeigen sich von einer ebenso komplexen wie prekären Ordnung, merkwürdig eingefroren im Zustand des Vorläufigen, Provisorischen, und doch sind sie von kompositorischen Prinzipien sichtbar durchdrungen.

Stefan Rasche, Berlin

Der Triumph der Beiläufigkeit

Was für die gardinengenerierte Unsicherheit gilt, gilt in noch stärkerem Maße für die Tapeten: Neuhaus buchstabiert alle denkbaren Varianten durch, das Bild auf der Tapete, das Bild als Tapete, die Tapete als Bild, klein im Rahmen oder deckenhoch an der Wand. Und der Betrachter kennt sich weder in der Topographie des Zimmers noch der Typologie der Gattungen länger aus.

Stephan Trescher, Paderborn

Alles Theater!

Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Birgt unsere Realität vielleicht theatrale Qualitäten, über die der vordergründige Blick zumeist achtlos hinweggleitet? Sind wir alle Regisseure unseres eigenen Da-Seins, unbewusst die Banalität des Alltäglichen in Szene setzend? Gertrud Neuhaus hat in ihren Arbeiten stets der strikten Trennung von Kunst und Leben misstraut, jener behaupteten Widersprüchlichkeit von vermeintlich echter Tatsächlichkeit und kunstvoller, damit zugleich künstlicher Fiktion.

Wolfgang Türk

CityArtist 2020

Im Werk von Gertrud Neuhaus spielt die Poetik des Alltäglichen eine wichtige Rolle. Dazu zählen die Brüche, Untiefen, Skurrilitäten und Absonderheiten des Lebens. Was wir im schnellen Vorübereilen meist unbeachtet lassen, hält Gertrud Neuhaus in ihrer Kunst fest.

Merle Radtke, Münster

Heinz

Gleich ob uns ihre Kunst als Installation oder Objekt oder als eine Intervention im öffentlichen oder teilöffentlichen Raum im Supermarktregal begegnet - alle Ausdrucksarten ihres Schaffens sind immer auch Malerei.
Die von allen Trends unbeeindruckt arbeitende Künstlerin destilliert mit ihrer Malerei aus dem Seriellen das Einzigartige heraus, als lege sie die Seele einer seelenlosen Produkthülle frei.

Ruppe Koselleck, Münster